Raphael, Autist: Ich habe das Recht, ich zu sein!

Dies ist der erste Erfahrungsbericht zum Thema Mobbing. Wir danken Raphael für seine ehrlichen Worte.


Ich wurde seit dem Kindergarten bis ca. zur 7. Klasse täglich gemobbt.  Sowohl mit Beschimpfungen und Erniedrigungen als auch Verprügeln und schlimmeres.

In der Ausbildungszeit ging es wieder von vorn los.

Ich bin dadurch zusammengebrochen und habe die Freude am Leben verloren. Meine Eltern haben vieles nicht mitbekommen.

Nach dem Tod meiner Mutter wurde mir von meinen Schwestern klargemacht nicht mehr dazuzugehören. Sie sagten wörtlich: “wir haben jetzt unsere eigene Familie.” Somit ist das Mobbing bis in die Familie vorgedrungen! Ständig kommen Sätze wie: „Sei normal! Stell dich nicht so an! Jetzt hör auf zu schauspielern! Du tust doch nur so!“

Ich könnte ewig neue Beispiele nennen…


Und warum: Ich glaube, weil sie nicht verstehen, dass ich anders denke und auch Dinge hinterfrage, anstatt einfach mit im Strom zu schwimmen…

Wer mich gemobbt hat: Mitschüler, Lehrer, der Grundschuldirektor, sogar meine Schwestern und mein Vater (obwohl es den Dreien wahrscheinlich nicht einmal bewusst ist).

Was ich möchte: Ganz einfach: Akzeptanz und vielleicht auch, dass man mich mag.

Was mir geholfen hat: Meine Hunde und mein Pflegepferd.

Trotz allem bin ich irgendwo tief in mir immer noch der, der ich bin.

Eines habe ich mir gemerkt: ICH HABE DAS RECHT, ICH ZU SEIN! Auch wenn es mir öfters schwer fällt das zu glauben.

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